Pro und Contra B26n

Pro und Contra B26n machen deutlich, dass die B26n weder als Westumfahrung von Würzburg, noch als Lösung für den Landkreis Main-Spessart geeignet ist. Die B26n ist keine Lösung, sondern blockiert seit Jahren passende Lösungen. Über Jahrzehnte wollten Verkehrsstrategen im Bundesverkehrsministerium mit der B26n den teuren sechsspurigen Ausbau der A7 verhindern. Seit einigen Jahren sind die Talbrücken der A7 sanierungsbedürftig und der sechsspurige Ausbau beschlossen. Nur Forderungen von MSP-Politikern nach Entlastung im Werntal haben die 26n im Bundesverkehrswegeplan gehalten. Dabei wurden jedoch die gravierenden Nachteile ignoriert, die sich im westlichen Mainfranken durch den Bau der B26n ergeben würden.

Pro B26n

Contra B26n
Entlastung von Würzburg vom Durchgangsverkehr. Insbesondere vom LKW Abkürzungsverkehr auf der B19 durch das Stadtgebiet. Die Entlastung von Würzburg durch die geplante B26n wäre nicht spürbar und liegt laut Prognosen im einstelligen %-Bereich.
Viel wirksamer sind die bereits durchgeführten Ausbaumaßnahmen am Stadtring und die Durchsetzung des bestehenden LKW-Durchfahrverbotes.
  Durch die B26n bei Hettstadt ergibt sich eine Gefährdung im Einzugsbereich der Zeller Trinkwasserquellen, die ca 60% der Würzburger Wasserversorgung sichern.
  Der Landkreis Würzburg, die Bevölkerung, die Kommunen und die politischen Mandatsträger lehnen die geplante B26n mehrheitlich ab, da durch sie wertvolle Naturräume um Würzburg zerstört und die Lebensqualität für viele Bewohner im westlichen Landkreis Würzburg durch zusätzlichen Verkehrslärm und Abgase verringert werden würde.
  Der sechsspurige Ausbau der A7 und der A3 ist als Ost-West-Autobahn-Verbindung um Würzburg ausreichend. In Verbindung mit verbessertem Lärmschutz und einem LKW-Durchfahrverbot auf der B19 wäre den Anwohnern der A3 und der A7 und den Gemeinden mit B19-Ortsdurchfahrt geholfen.
Die B26n bündelt den Verkehr und entlastet die Ortsdurchfahrten im westlichen Mainfranken. Die geplante B26n belastet mehr als sie entlastet. Siehe Vergleich Planfall – Bezugsfall 2030 im BVWP2030. Durch eine B26n würde im Landkreis Main-Spessart ein starker LKW-Durchgangsverkehr in Ost-West-Richtung entstehen, der als Abkürzungsverkehr über teilweise mautfreie Straßen viele Gemeinden belasten würde. Davon betroffen wären v.a. Gemeinden an den Bundesstraßen B26 und B276, sowie den Staatsstraßen 2315 (Lohr-Hafenlohr), 2435 (Karlstadt-Wiesenfeld-Steinbach), 2437 (Thüngen-Retzbach) und 2299 (Retzbach-Karbach), aber auch die Städte Karlstadt, Gemünden und Lohr!
Die B26n erschließt den autobahnfernen Landkreis Main-Spessart und bindet ihn besser an das Autobahnnetz an. Die B26n ist nicht notwendig und darüber hinaus untauglich den Landkreis MSP verkehrstechnisch besser zu erschließen. Auch teure Zusatzstraßen wie der Zubringer Lohr zwischen Lohr und der B26n bei Duttenbrunn ändern an dieser Tatsache nichts. Die Stadt Gemünden ist mit und ohne B26n gleich gut angeschlossen. Lohr ist über die Staatsstraße 2315 (Neustadt, Altfeld) ausreichend an die A3 angeschlossen. Karlstadt und Lohr wären lediglich 5-10 min schneller an die A70 angeschlossen - ein nicht merklicher Vorteil.
  Die Region ist grundsätzlich ausreichend mit Verkehrswegen versorgt. Der Straßenzustand und in Teilbereichen die Linienführung müssen allerdings dringend verbessert werden. Sanierung und Ausbau vor Neubau von Straßen.
Die B26n ist als Entwicklungsachse für die wirtschaftliche Zukunft des Landkreises Main-Spessart notwendig. Straßen als Wirtschaftsfaktor sind überholt. Annähernd Vollbeschäftigung in den Landkreisen WÜ und MSP im Jahr 2017 beweisen dies. Auch das Wirtschaftsgutachten von Prof. Marquardt beweist dies. In diesem Gutachten kommt sehr deutlich zum Ausdruck, dass die wirtschaftliche Zukunft nicht von einer zusätzlichen B26n abhängt, wohl aber von zahlreichen weichen Standortfaktoren, die es zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt. (Breitbandausbau, Lebensqualität, Ärztliche Versorgung, etc)
  Dem Flächenverbrauch Einhalt zu gebieten ist eine der grundlegenden Ziele des bayerischen Landesentwicklungsprogramms. Die B26n würde mehr als 216 ha Fläche versiegeln und mehrere Trinkwassereinzugsgebiete und Naturschutzgebiete schneiden.
  Der gesamte Raumwiderstand ist erheblich größer, als bislang durch die Planungsbehörde dargestellt wurde. Die Kosten wurden erheblich zu niedrig angesetzt, um den Nutzen-Kosten-Vergleich „schön zu rechnen“. Die Planung des fragwürdigen Projekts B26n sollte deshalb nicht weiter verfolgt werden. Verbesserungen der bestehenden Bundes- und Staatsstraßen sind maßvolle Alternativen.
Die B26n erspart den teuren sechsspurigen Ausbau der A3 und der A7, die den zunehmenden Verkehr vierspurig nicht mehr aufnehmen können. Der sechsspurige Ausbau der A3 und der A7 erfolgt bereits. Die teuren Brückenbauwerke sind notwendig, weil die bestehenden Brückenbauwerke sanierungsbedürftig sind und erneuert werden müssen.
Die B26n stellt die notwendige Verkehrsentlastung für das Werntal dar. Die Anwohner der B26 in den Werntalgemeinden müssen entlastet werden. Das ist richtig. Die B26n blockiert aber seit Jahrzehnten alle möglichen Lösungen. Anstatt die Anwohner zu entlasten, belastet sie damit seit Jahren. Die B26n würde ohne zusätzliche Ausfahrt Arnstein-Mitte, das Zentrum von Arnstein und den Bereich um die Schule nicht entlasten.
Mit Arnstein-Mitte wird sich jedoch der Verkehr in Heugrumbach aus Richtung Büchold um ca 2.500 Kfz pro Tag erhöhen, davon ca 500 LKWs. Einzig die südliche Ortsumfahrung von Heugrumbach entlastet wirklich. Der Bau dieser OU ist allerdings völlig unabhängig vom Bau der B26n.
Zusammen mit der LKW-Maut auf Bundesstraßen ab 2018 und dem sechsspurigen Ausbau der A3 und der A7 wäre die Verkehrsentlastung im Werntal in Summe besser, wie durch eine B26n. Darüber hinaus wären die Kosten niedriger und der überregionale LKW-Verkehr würde auf der A7 und der A3 gebündelt.
Mit B26n wird der Raum Lohr entlastet. Das Gegenteil ist der Fall. In den Raum Lohr würde Verkehr der heute die A7 und die A3 nutzt gezogen. Bis zu 10.000 Kfz pro Tag, davon bis zu 1.100 LKW, nutzen dann nicht mehr die Autobahnen, sondern die B26n und das nach gelagerte Straßennetz.
Bereits heute notwendige Verbesserungen um Lohr oder zwischen Karlstadt und Lohr sind völlig unabhängig von der B26n bzw werden durch die B26n seit Jahren blockiert.
Die B26n entlastet Rechtenbach, Laufach und Hain i.S. Auch hier ist das Gegenteil der Fall. Die B26n lässt die ohnehin hoch belasteten Gemeinden im zusätzlichen Verkehr „ertrinken“. Die teuren OU für die Gemeinden im BVWP sind nicht glaubwürdig, da nicht realisierbar. Für diesen Bereich sind realistische Maßnahmen notwendig und keine „Alibi-Projekte“.
Eine Entlastung im Werntal durch die B26n würde das Problem nur weiter nach Westen verlagern und dort noch verstärken.
  Die B26n würde die Verkehrssituation durch LKW-Mautausweichverkehr auf der Strecke Thüngen-Retzbach-Billingshausen-Altfeld verschärfen.
Maßnahme in diesem Bereich könnte ein LKW-Durchfahrtverbot auf der Strecke Thüngen – Retzbach (und ggf auf der Strecke Gramschatz-Retzstadt-Retzbach) sein, wodurch sich eine sofortige Entlastung ergäbe.
Unverständlich, dass die geplanten Ortsumfahrungen Billingshausen und Birkenfeld im Ausbauplan der bayr. Staatsstraßen durch das staatl. Bauamt gestrichen wurden.

 

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