MdB Hoffmann verharrt in seiner "Komfortzone"
Die Ortsgruppe Karlstadt des „Vereins Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg (B26n) e.V.“ hat bei ihrem Monatstreffen die Pressemitteilung von MdB Hoffmann zur B26n besprochen (erschienen am 03.12. in der Mainpost, hier zu finden). Hoffmann hält darin der Bürgerinitiative vor, keine brauchbare Alternative für eine Verkehrsentlastung im Werntal anzubieten.
Armin Beck, stellvertretender Vorsitzender der BI bedauert, dass MdB Hoffmann nicht vorrangig das Positive sieht. „In Zeiten zunehmender Konfrontation ist es ein gutes Zeichen, wenn Gegner und Befürworter im Werntal zusammenkommen und öffentlich die Argumente austauschen. In der Main-Post war hierzu zu lesen: „Leidenschaftlich in der Sache, aber ausgesprochen fair tauschten Befürworter und Gegner ihre weitgehend hinreichend bekannten Argumente aus. Wenngleich es keine echten Übereinkünfte gab, hatte man das Gefühl, dass beide Seiten der Argumentation ihrer Kontrahenten mit Respekt begegneten.“ Unverständlich sei daher, wenn MdB Hofmann nun meint der Bürgerinitiative „durchschaubare Manöver“ vorwerfen zu müssen.
Reinhard Rauch, Schriftführer der Bürgerinitiative wird deutlicher. Er kritisiert MdB Hoffmann, dass dieser sich nicht für zeitgemäße Verkehrslösungen einsetzt und stattdessen bei der B26n in seiner „Komfortzone“ verharrt.
Rauch weiter: „Deutschland hat das dichteste Straßennetz in Europa. In Zeiten des Klimawandels und einer notwendigen Verkehrswende ist der Straßenneubau B26n rückwärtsgewandt und schädlich. Bei der B26n nutzt die Straßenbaulobby geschickt die mögliche Entlastung im Werntal, um der Region die massive Naturzerstörung schmackhaft zu machen. MdB Hoffmann macht es sich bequem und gibt die vorgefertigten Argumente der Straßenbaulobby weiter, anstatt sich in Berlin und München gegen den Widerstand der Lobbyisten für sinnvolle und zukunftsfähige Verkehrslösungen einzusetzen.“
Ins Bild passt laut Rauch auch die Ablehnung einer höheren Maut auf untergeordneten Straßen durch MdB Hoffmann, die dieser als realitätsfern einstuft, weil sie gegen geltendes Recht verstößt.
Parteifreund Bgm Sauer scheint es dagegen ähnlich wie die BI zu sehen. Jedenfalls interpretiert die Ortsgruppe die Aussage von Bgm Sauer so „…dass mit einer begleitenden Neuordnung der Mautregelung eine große Entlastung für die Bewohner des Landkreises und der Stadt entstehen werde.“ (erschienen am 26.11.2019 in der Mainpost unter https://m.mainpost.de/regional/main-spessart/Muedesheimer-wollen-ihr-Dorf-lebendig-gestalten;art772,10358962 ). Rauch stellt sich die Frage, warum MdB Hoffmann hier nicht sinnvolle Gesetze aktiv gestaltet, was dessen Aufgabe als Abgeordneter in Berlin wäre. Offensichtlich wählt MdB Hoffmann auch hier den für ihn einfachsten Weg.
Bestes Beispiel für das Verharren in seiner Komfortzone ist jedoch die Untätigkeit von MdB Hoffmann für eine sofortige Entlastung des Werntals durch ein generelles Tempo 30 und Querungshilfen in den Orten einzutreten.
Rauch dazu: „Ein Anruf von MdB Hoffmann genügt und wir fahren sofort mit ihm nach Würzburg, München oder Berlin, um uns gemeinsam für Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Anwohner einzusetzen. Wir müssen die Anwohner nicht weiter schmoren lassen, nur weil dies den wenigsten Aufwand verursacht. Kein Mensch versteht, warum früh um 7:00 Uhr, wenn die Schulkinder unterwegs sind, wieder schneller gefahren werden darf, wie nachts zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr.“
Zu aufwändig scheint MdB Hoffmann auch die Teilnahme an einer Veranstaltung wie in Müdesheim zu sein. In seiner Pressemitteilung berichtet MdB Hoffmann aus der Informationsveranstaltung ohne dabei gewesen zu sein. Hätte er teilgenommen wüsste er, dass die Forderungen nach generellem Tempo 30 insbesondere durch Anwohner aus dem Werntal gestellt wurden und er wüsste auch, dass die Entlastung für Müdesheim durch eine B26n am größten wäre. Sein Vorwurf Müdesheim bewusst für eine Informationsveranstaltung, gewählt zu haben, weil es einfacher wäre den Menschen dort Angst vor einer Bundesstraße zu machen ist allein schon deshalb absurd.
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