Bericht von der Jahreshauptversammlung 2018
Im „Haus der Bürger“ in Duttenbrunn konnte Günter Krönert, der 1. Vorsitzende des Vereins „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg/B26n e.V.“, neben zahlreichen Mitgliedern auch die Bürgermeister von sechs Mitgliedsgemeinden zur Jahreshauptversammlung begrüßen.
Stichpunktartig berichtete er im Jahresrückblick über die Aktionen und Aktivitäten im vergangen Jahr. So hatte die BI mit Politikern in Bund und Land bei mehreren Terminen die massiven Schwachstellen der B26n diskutiert. Krönert berichtete auch von Bürgerversammlungen, in denen vor allem der stellvertretende Vorsitzende Armin Beck das Projekt B26n, die Auswirkungen auf die Region und die Position der BI vorgestellt hatte. Daneben berichtete er von zwei Terminen beim staatl. Bauamt und Abstimmungen mit dem Bund Naturschutz.
Anschließend gab Kassier Wolfgang Krönert einen Einblick in die Kassenführung. Er führte u.a. aus, dass der Verein sparsam wirtschaftetet, um sich ein finanzielles Polster für Gerichtsverfahren oder Gegengutachten im bevorstehenden Planfeststellungsverfahren zum 1. Bauabschnitt zwischen der A7 und Müdesheim anzusparen. Nachdem die Kassenprüfer die einwandfreie Buchführung bestätigt hatten, sprach sich die Versammlung einstimmig für die Entlastung der Vorstandschaft aus.
Neben der Entlastung der Vorstandschaft, war es vor allem die Rede des seit vielen Jahren in der Bürgerinitiative aktiven Wolfgang Rupp, die die Veranstaltung prägte.
Rupp nahm die kürzlichen Presseberichte vom Retzbacher Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann und dessen harsche Kritik an der Bürgerinitiative zum Anlass, die Planungen zur B26n kritisch zu hinterfragen. Er betonte, dass die offiziellen Stellen, im Gegensatz zu einigen B26n-Befürwortern, weiter am Durchbau der B26n von der A3 bis zur A7 festhalten. Er belegte dies mit einem Antwortschreiben des Bundesverkehrsministeriums und Äußerungen von Regierungspräsident Beinhofer zur Amtseinführung von Dr. Lehner, dem neuen Abteilungsleiter für Straßenbau beim staatl. Bauamt Würzburg. Dies sei durchaus Anlass sich Sorgen zu machen - vor allem weil durch die einseitige Konzentration auf den Bau der B26n seit Jahren ein vernünftiges Verkehrskonzept für Main-Spessart blockiert wird. Anstatt durch verfehlte Maut- und Straßenbaupolitik noch mehr LKW-Transitverkehr in die Region zu verlagern, sei ein Konzept notwendig, dass den Transitverkehr auf den vorhandenen Autobahnen bündelt, die regionalen Verkehrsachsen stärkt und die Natur in Zeiten des Klimawandels soweit wie möglich schont, so Rupp.
„Wir vermissen im Projekt B26n nach wie vor die Plausibilität, die es rechtfertigen könnte, Millionen von Steuergeldern auszugeben, Flächen zu versiegeln, emmissionsarme Landschaften zu zerstören, und in seiner Gesamtheit Bürgern und Kommunen mehr Probleme aufzuerlegen, als zu lösen.“ so Wolfgang Rupp.
Neben den unstrittig negativen Auswirkungen auf die Natur würden durch den Bau der B26n viele Orte durch zusätzlichen LKW-Transitverkehr belastet. Wolfgang Rupp stellte deshalb klar: „Wir nehmen die Sorge der Bürger in den Gemeinden auf, in Zellingen und Thüngen, in Billingshausen, Karlstadt, Steinfeld, Steinbach und Rechtenbach, und die Liste ist noch länger. Teilweise leiden sie jetzt schon unter enormer Verkehrslast und noch mehr Verkehr ist für sie ein Alptraum. Ja, ich habe auch beispielhaft einen Ort im Werntal benannt, denn auch die angebliche Entlastung des Werntals durch eine B26n, letztes argumentatives Rückzuggebiet der Befürworter, ist mittlerweile entzaubert.“.
Abschließend bekräftigte er, dass sich die Verantwortlichen der Bürgerinitiative auch in Zukunft über offizielle Datenquellen informieren und diese auch weiterhin kritisch hinterfragen werden, um Ungereimtheiten und Defizite aufdecken. "Schon daraus ergeben sich Argumente gegen das Projekt B26n", so Rupp.
Diese Argumente weiterhin in die Öffentlichkeit zu tragen, sei deshalb auch eine der Hauptaufgaben der Vorstandschaft für das kommende Jahr, stellte Katharina Vautrin-Hofmann fest. Sie berichtete auch über den Stand der Planungen zum 1. Bauabschnitt um Arnstein bis Müdesheim, für den das Straßenbauamt das Planfeststellungsverfahren angekündigt hat.
„Natürlich werden wir die weiteren Planungsschritte beobachten und kritisch begleiten. Schon der 1. Bauabschnitt bis Müdesheim wird deutlich mehr Transitverkehr in unsere Region bringen. Eine B26n wird die Verkehrsprobleme in Main-Spessart nicht lösen. Schon deshalb muss unser Ziel sein den Baubeginn zu verhindern. “ betonte der stellvertretende Vorsitzende Armin Beck in der anschließenden Aussprache.
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