Bericht von der JHV der B26neu-Gegner
Die B26n muß JETZT weg!
70 Anwesende begrüßte erster Vorsitzender Günter Krönert zur Jahreshauptversammlung. Darunter 1. und 2. Bürgermeister von Mitgliedsgemeinden und den Regionalbeauftragten des Bund Naturschutz Bayern Helmut Schultheiß.
Änderungen zur Tagesordnung gab es nicht, so dass Günter Krönert sofort mit seinem Bericht starten konnte. Als Vereinsaktivitäten nannte er u.a. die Veranstaltung mit Bürgermeistern aus Mitgliedsgemeinden in Waldbrunn und die Protestkundgebung gegen die B26n in Karlburg, bei denen Richard Mergner vom Bund Naturschutz Bayern als Redner auftrat.
Der ausführliche Bericht von Günter Krönert ist hier zu finden.
Danach übernahm stellv. Vorsitzender Armin Beck, der die fristgerechte Einladung feststellte und an Kassier Wolfgang Krönert für den Kassenbericht übergab. Es folgte der Bericht der Kassenprüfer Frank Julke und Michael Brück und die Entlastung der Vorstandschaft durch die anwesenden Mitglieder.
Katharina Vautrin-Hofmann informierte anschließend zum Planungsstand der B26n und zum neuen Verkehrsgutachten.
Anfang 2019 erfolgte der Abschluss der Linienbestimmung für die B26n. Die Linie der B26n wurde durchgehend von der A7 bis zur A3 festgelegt. Für die Planfeststellung(en) hat das staatliche Bauamt die Vorhaben rund um die B26n in vier Bauabschnitte unterteilt:
- Bauabschnitt 1 zwischen der A7 beim AK Werneck und Müdesheim
- Bauabschnitt 2 zwischen Müdesheim und Karlstadt
- Bauabschnitt 3 ist ein Teil des Zubringers Lohr bei Sendelbach und die sog. MSP-Spange-neu zwischen Hausen und Wiesenfeld
- Bauabschnitt 4 ist zwischen Karlstadt und der A3 und die Fertigstellung des Zubringers Lohr als Fortführung B276 zur B26n.
Für den Bauabschnitt 1 erstellt das staatl. Straßenbauamt derzeit (Stand 09/2019) die Unterlagen für die Planfeststellung. Mit der Beantragung rechnet der Vorstand für Anfang 2020. Für die weiteren Bauabschnitte laufen Kartierungsarbeiten.
Anhand der Verkehrszahlen aus dem Verkehrsgutachten aus Mai 2019 erläuterte Katharina Vautrin-Hofmann die Zunahme des Verkehrs durch die ersten Bauabschnitte in der Region. Mit jedem Bauabschnitt würde zusätzlicher Verkehr von der A7 und A3 auf die B26n und die westlich davon gelegenen Orte verlagert. Nach Bauabschnitt 2 oder 3 ergeben sich beispielsweise laut Prognose auf den Straßen rund um Lohr in Summe ca 10.000 Fahrzeuge mehr pro Tag, als im Prognosebezugsfall ohne B26n. Nach durchgehenden Bau würden laut Verkehrsgutachten auf der B26n im Bereich Himmelstadt 12.600 Kfz/Tag fahren und auf der B26n bei Hettstadt 17.600 Kfz/Tag. Das sind jeweils doppelt so hohe Verkehrszahlen, wie im Bundesverkehrswegeplan für die B26n genannt wurden. „Ein sicheres Zeichen, dass die B26n durchgängig gebaut werden soll.“ so Katharina Vautrin-Hofmann.
„Das Ziel des durchgängigen Bau‘s der B26n von der A7 bis zur A3 wurde uns vor kurzem auch von offizieller Seite als Auftrag der Politik an die ausführenden Behörden bestätigt.“ ergänzte Reinhard Rauch.
Ziel ist eine zusätzliche Transitstrecke durch die Region. "Die Entlastung des Werntals ist nur vorgeschoben." so Vautrin-Hofmann. In der letzten offiziellen Verkehrszählung aus 2015 beträgt die mittlere Verkehrsbelastung auf der B26 im Werntal zwischen 3.778 Kfz/Tag westlich von Stetten und bis zu 4.188 Kfz/Tag westlich von Arnstein. Die mittlere Verkehrsbelastung auf Bundesstraßen in Main-Spessart liegt deutlich höher bei 6.626 Kfz/Tag (DTV-Mittelwerte MSP 2015).
„Wer bei diesen Zahlen immer noch dem Argument folgt, der Bund würde die mehrere hundert Mio-Euro teure B26n als Entlastung für sechs Werntalgemeinden bauen, der folgt der Salamitaktik der B26n-Befürworter“ so Katharina Vautrin-Hofmann.
Die anwesenden Vereinsmitglieder zeigten sich in der Diskussion überzeugt davon, dass die B26n mit allen Mitteln verhindert werden muß. Deshalb wurde zur zahlreichen Teilnahme an den Aktionen gegen die B26n aufgerufen, zu denen der Verein einlädt und die auch unter b26n.org veröffentlicht sind:
• Eingabe von Einzel-Petitionen an den bayerischen Landtag
• Unterschrift der Sammelpetition „Entlastung Werntal ohne B26n“
• Unterschrift der Sammelpetition zur Überprüfung der landesplanerischen Beurteilung
(Unterschriftlisten zu den Sammelpetitionen liegen bei Katharina Vautrin-Hofmann und den Terminen aus)
• 08.10.2019, 19:30 Uhr Informationen und Diskussion in der alten Turnhalle Lohr „B26n – Fluch oder Segen für MSP?“
• Protestspaziergang in Steinfeld am Sonntag, den 20.10. um 14:00 Uhr
• entfällt: Samstag 26.10. 11 00 Uhr Demo in Würzburg am Südring mit dem „Aktionsbündnis Verkehrswende jetzt“
• Sternwanderung im Landkreis Würzburg in Planung – Termin folgt
Armin Beck stellte anschließend vor, wie sich der Verein auf das Planfeststellungsverfahren vorbereitet. „Wir werden die rechtliche Anfechtung der Planfeststellung unterstützen“ so Armin Beck. Gespräche dazu fanden bereits mit dem Bund Naturschutz Bayern und der Kanzlei Baumann statt. Letztlich auch bis hin zu einer Klage im Rahmen der Planfeststellung. Da hierdurch die Rücklagen des Vereins aufgebraucht würden, warb er auch für Spenden an den Verein.
Bei den Tagesordnungspunkten zum Planungsstand, den geplanten Aktionen gegen die B26n und zum Planfeststellungsverfahren wurde viel diskutiert. In den letzten Tagesordnungspunkten setzte sich dies fort. Die Meinung und Forderungen der Anwesenden in den Wortmeldungen lauten zusammengefasst.
1. Die B26n ist eine veraltete und überholte Planung. Die Region hat genug Straßen. In Zeiten des Klimawandels brauchen wir eine Verkehrswende und verantwortliche Politiker, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen und unsere Heimat schützen und den Straßenneubau B26n stoppen.
2. Für die Entlastung des Werntals ist eine höhere Maut auf Bundesstraßen und ein LKW-Durchfahrverbot auf der B26 für den Transitverkehr über 7,5t sinnvoll. Zusätzliche Entlastung würde ein einfacher und bezahlbarer ÖPNV und der bereits laufende sechsstreifige Ausbau der A7 bringen.
3. Es gibt keine wirtschaftlichen Gründe für die B26n. Die Wirtschaft der Region braucht bessere digitale Infrastruktur und keinen Straßenneubau.
4. Der Widerstand gegen die B26n wird bis zu den Kommunalwahlen verstärkt. Die Beteiligung der Vereinsmitlieder an den laufenden und geplanten Aktionen (siehe B26n.org) und ihre Ortskenntnisse im anstehenden Planfeststellungsverfahren sind dringend erforderlich. Eine größere Aktion in Karlstadt wurde gewünscht.
5. Ein Großteil der Menschen in der Region will die B26n und die damit einhergehende Umweltzerstörung nicht.
Wir werden dies mit unseren Aktionen und durch Unterstützung weiterer Petitionen gegen den ungezügelten Flächenverbrauch in Bayern oder für den Trinkwasserschutz deutlich machen.
"Die B26n muss JETZT weg – die Zeit dafür ist gekommen!" brachte es Vorstandsmitglied Wolfgang Rupp auf den Punkt.
Gegen 22:15 Uhr schloss Vorsitzender Günter Krönert die Versammlung
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