„Klimaschutz statt Straßenbau – jetzt weg mit der B26n!“
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600 setzen ein starkes Zeichen - Sternwanderung der B26n-Gegner
Die Bürgerinitiative „Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg /B26n“ hatte am 09.02.2020 zur Sternwanderung und Infoveranstaltung in das Radlerheim am Rande von Hettstadt eingeladen. Trotz aufkommenden Sturms machten sich ca 600 Interessierte auf den Weg um gegen den Bau der B26n zu protestieren. Am Weitesten wanderte eine Gruppe aus Helmstadt unter Führung von Bürgermeister Edgar Martin. Weitere Gruppen starteten in Waldbrunn, Eisingen, Uettingen, Mädelhofen, Roßbrunn, Waldbüttelbrunn, Margetshöchheim, Zell, Greußenheim und Leinach. Aus Veitshöchheim radelte eine Fahrradgruppe den Berg nach Hettstadt hinauf. Auch die Hettstadter selbst wanderten in einem großen Bogen um ihren Ort, um sich den geplanten Trassenverlauf zu vergegenwärtigen. Angeschlossen hatten sich auch Wanderer aus Steinfeld, Duttenbrunn, Arnstein, Müdesheim , Karlburg und Karlstadt.
Bei der Abschlussveranstaltung am Radlerheim hatten die Wanderer die Möglichkeit sich anhand ausliegender Planunterlagen und einer Ausstellung über das Projekt, den Planungsstand und die Arbeit der Bürgerinitiative zu informieren. Kopfschütteln löste dabei vor allem die in den Linienbestimmungsunterlagen dargestellte Anschlusslösung der B26n an die A3 bei Helmstadt aus. „Die B8 zu verlegen und die WÜ31 zu verlegen, das ist doch ein Wahnsinn. Klar, alles zu uns schieben.“ ärgerte sich eine Frau aus Mädelhofen.
Auch Ausschnitte aus Unterlagen des Staatlichen Bauamtes bei denen in Luftbilder die Trassenführung mit massiven Eingriffen in die Landschaft bei Arnstein, Karlstadt und dem Buchental bei Steinfeld zu sehen ist, machte die Interessierten betroffen.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden der Bürgerinitiative Günter Krönert trat die Hettstadter Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher an das Rednerpult. Sie bekräftigte ebenso wie der Würzburger Landrat Eberhard Nuß, dass der Landkreis Würzburg “sein Päckchen an überregionalem Durchgangsverkehr bereits durch Autobahnen und stark befahrene Bundesstraßen“ trage und sich mit allen Mitteln gegen die B26n wehren wird. Landrat Nuß betonte, dass jeder Einzelne durch sein Konsumverhalten Einfluss auf das Verkehrsaufkommen hat und er rief dazu auf, den regionalen Handel zu unterstützen und regionale Produkte zu kaufen. Für den BUND Naturschutz trat der stellvertretende Landesvorsitzende Sebastian Schönauer an das Mikrofon. Er stellte klar, dass eine Verkehrspolitik die immer noch auf Straßenneubau setzt, die Herausforderungen der Zeit nicht erkannt hätte. „Klimawandel mit Hitzerekorden und anhaltende Trockenheit erfordert, gerade im besonders betroffenen Unterfranken, große Sensibilität im Umgang mit den Ressourcen Wasser und Boden. In der heutigen Zeit eine Schneise für eine neue Strasse durch die Landschaft zu schlagen, davon sollte jeder verantwortungsbewusste Politiker Abstand nehmen“.
Der Stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative Armin Beck fasste als Redner der Bürgerinitiative die Stimmung im und um das Radlerheim in Worte „Veranstaltungen, wie die heutige mit ca. 600 Teilnehmern, aber auch wie der Trassenspaziergang in Steinfeld im Herbst letzten Jahres mit ca. 350 Teilnehmern machen deutlich, dass wir B26n-Gegner keine laute Minderheit sind. Wir sind viele. Wir stehen über Parteigrenzen hinweg zusammen und wir argumentieren mit guten Fakten gegen die B26n.“. Beck führte weiter aus: „Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass bereits der erste Bauabschnitt so viel neuen Verkehr in die Region ziehen würde, dass zwangsläufig bis Karlstadt und Lohr weiter gebaut würde. Und wenn das Maintal und die Fränkische Platte unter dem zusätzlichen Schwerlastverkehr ächzen, dann wird der Anschluss an die A3 zwangsläufig folgen. Deshalb müssen wir uns mit aller Kraft gegen die erste Baumaßnahme bei Arnstein zur Wehr setzen!“ Beck dankte den Mitgliedern im Landkreis Würzburg für die Jahrzehnte lange Unterstützung der Bürgerinitiative und den Mitgliedsgemeinden für die Zusage auch den Widerstand gegen den ersten Bauabschnitt zu unterstützen.
Gut versorgt wurden die Wanderer mit Kaffee, Kuchen und Bratwürsten vom Radsportverein Edelweiß Hettstadt. Reinhard Rauch, Schriftführer in der Bürgerinitiative freute sich über den guten Verlauf der Veranstaltung „Auch am Rande der Veranstaltung fanden viele Gespräche unter den Aktiven der einzelnen Gemeinden statt. Klar wurde: Wir reden nicht nur von Heimat. Wir leben gerne hier und wehren uns deshalb gegen die Naturzerstörung durch eine B26n!“
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