Blog zu Themen rund um die B26n

Umfahrung Steinbach mit B26n ist eine Mogelpackung

von Reinhard Rauch

Eine großräumige Ortsumfahrung von Steinbach wurde den Lohrern auf einer Bürgerversammlung am 28.06.2018 in Lohr versprochen.
Pferdefuß an der Sache: die Umfahrung gibt es nur im Paket mit der B26n, die von der A7 bis nach Karlstadt gebaut werden soll.

Bei genauer Betrachtung entlastet die Umfahrung mit B26n aber Lohr gar nicht. Es handelt sich um ein weiteres Täuschungsmanöver, das den Steinbachern und Lohrern als Köder für die B26n angeboten wird. Lohrer und Steinbacher sollen  damit ebenfalls "vor den Karren gespannt" werden und so mithelfen, in der Region Zustimmung für die Transitverbindung B26n zu erhalten. 

Anstatt eine Entlastung für Steinbach über Tonnagebeschränkungen sofort zu realisieren, weil die Verkehrszahlen in Steinbach höher sind, als im Werntal, sollen die Steinbacher und Lohrer nun eine Ortsumfahrung im Paket mit der B26n "kaufen". Mit B26n nimmt die versprochene Ortsumfahrung aber nur einen Teil des zusätzlichen Transitverkehrs auf, der durch eine B26n in die Region gezogen würde. Durch Steinbach fahren mit B26n und Ortsumfahrung laut den Prognosen vom staatl. Bauamt noch genauso viele LKWs wie heute und immer noch ca 6.000 Fahrzeuge pro Tag. Die Bundesstraßen B26 nach Rechtenbach und die B276 werden sogar deutlich stärker mit LKW-Verkehr belastet, der sich auch irgendwo durch Lohr seinen Weg suchen müsste. Die B26n zieht mehr Transitverkehr in die Region, als über die Ortsumfahrungen Steinbach, Hafenlohr, etc abgeleitet werden kann, und deshalb stellt die Ortsumfahrung von Steinbach mit der B26n weder für Steinbach noch für Lohr eine Entlastung dar. Für Rechtenbach und Partenstein würde es sogar deutlich mehr LKW-Verkehr geben. Entlastung vom Schwerlastverkehr geht anders, siehe hier.

Dass die versprochene Umfahrung das Buchental und den Gemeindewald der Gemeinde Steinfeld durchkreuzt und das staatliche Bauamt es nicht einmal für notwendig gehalten hat, vorab mit dem Steinfelder Bürgermeister zu sprechen, sagt eigentlich alles darüber aus, wie die Kommunen in Main-Spessart vom Bauamt und der Politik gegeneinander ausgespielt werden, damit die B26n gebaut werden kann.

Lohr gegen Steinfeld, Arnstein gegen Karlstadt, Lohr gegen Rechtenbach, ... . . Statt zusammen sinnvolle Lösungen zu fordern, lassen sich die Kommunen von der Politik und vom staatlichen Bauamt gegeneinander ausspielen. Und der Landrat schaut tatenlos zu.

Dabei wäre es möglich ein sinnvolles Gesamtkonzept zu fordern, anstelle massiv Transitverkehr mit der B26n in die Region zu ziehen und dann nicht zu wissen wohin damit. Die Gemeinden müssten sich nur auf einen gemeinsamen Weg einigen:
Steinfeld, dass die Umfahrung Steinbach/Lohr über eigenes Gemeindegebiet entschieden ablehnt,
Lohr, für das bis 2020 ein Verkehrskonzept erstellt wird und das mit der versprochenen Umgehung und der B26n gar nicht entlastet würde,
Karlstadt, das mit der B26n massiv belastet würde (Arnsteiner Straße, Eußenheimer Str., Rohrbach, Mühlbach, Stadelhofen, ...)
Billingshausen, das nach Bauabschnitt 1 auf Jahre ca 1.100 LKWs pro Tag mehr verkraften müsste
Wenn alleine diese vier Kommunen einen Planungsstopp für die B26n fordern, bis das Konzept Lohr im Rahmen eines Gesamtkonzeptes erstellt wird, dann wäre das schlimmste noch zu verhindern.

Aber dazu müssen die BürgerInnen von Karlstadt und Lohr endlich realisieren was mit B26n auf sie zukommt und gegen diese sinnlose Naturzerstörung auf die Straße gehen.

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Im letzten Blog vor der Kommunalwahl 2020 geht’s um die Aussagen zur B26n von Bürgermeisterkandidat Benedikt Kaufmann von den Freien Wählern.

Wie steht Bürgermeisterkandidat Michael Hombach von der CSU zur B26n?
Wenn Sie seine Meinung zur B26n noch nicht kennen, suchen Sie doch einfach mal über Google...

Wie steht Stefan Rümmer, Bürgermeisterkandidat für Karlstadt von der SPD, zur B26n?

Als gebürtiger Steinfelder kennt Christoph Vogel das Buchental ganz gut. Auch die Stelle an der die MSP-Spange (=Bauabschnitt 3) den Wald auf der Kohlplatte und das Buchental schneiden würde. Weshalb befürwortet er dennoch den Bau der B26n?

Seine Aussagen hatten sicher mit den höchsten Unterhaltungswert. U.a. träumte er bei der Podiumsdiskussion in Billingshausen von der B26n als Teil einer Magistrale Prag – Frankfurt

Pamela Nembach sagt, dass die Industrie im Kreis eine attraktive Straßenanbindung brauche. Marktheidenfeld prosperiere aufgrund seiner guten Anbindung. Auf der anderen Seite ersticke Arnstein im Durchgangsverkehr. Dort könne man im Ort kaum noch die Straße überqueren.

Main-Spessart braucht eine gute Ost-West-Verbindung. Die B26n ist eine Chance für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises und wichtig sei ihr aber auch, dass um die verträglichste Lösung gerungen werde, sagt Sabine Sitter.

Position der BI pro B26n und ihres Vorsitzenden Manfred Goldkuhle im Laufe der Zeit

Faktencheck B26n: MdB Alexander Hoffmann (CSU)

Falk Piller, Planer beim staatlichen Bauamt in Würzburg, entkräftet die Befürchtung, der Saupurzel werde von der B26n zerschnitten: "Wir bleiben dort auf der bestehenden Straße." Stimmt diese Aussage?

Rudi Hock: eingefleischter Befürworter der B26n führt wirtschaftliche Gründe für den Bau der B26n an. Liegt er damit richtig?

Viele kennen das Märchen von der Entlastung von Würzburg oder den Umlandgemeinden an der B8 oder B19 durch eine B26n.

Hier geht es zur Auflösung der IHK-Märchenstunde (im Kapitel 1 zur Luftreinhaltung, Kapitel 2 folgt in Kürze)

Zur Pressemitteilung von MdB Alexander Hoffmann in der Main-Post vom 10.11.2018:
Überschrift "Hoffmann wirft BI Verweigerungshaltung vor"
Untertitel: Geharnischte Stellungnahme des CSU-Abgeordneten.

Meine persönliche Meinung zur Pressemitteilung vom 10.11.2018 lautet: Wofür stehen Sie Herr Hoffmann? Wo sind ihre Sachargumente?

Einstimmig hat der Karlstadter Stadtrat Forderungen zur B 26n beschlossen. Er wendet sich gegen die geplante Salamitaktik der abschnittsweisen Planfeststellung

Link zum  Artikel in der Main-Post oder unter

https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Resolution-zur-B-26n;art772,10070436

Straßenbauamt stellte am 28.06.2018 drei Varianten einer Umfahrung von Steinbach vor.

Postkartenaktion abgeschlossen - Postkarten wurden dem Karlstadter Bürgermeister Dr. Paul Kruck mit einigen Forderungen übergeben. Hier geht's zum Bericht.

10000 Kfz pro Tag zusätzlich auf der Karolingerbrücke und Straßenbauamt hat keine Lösungen.